Liebe Leute,
bevor heute im Laufe des Tages wieder der Reigen der Dienstags-Postings startet, möchte ich Euch bitten, unbedingt diesen Blog-Eintrag zu lesen. Am vergangenen Dienstag standen um 19.30 Uhr gerade mal Manfred und ich vor der Grundschule, mit den verabredeten Nachzüglern waren wir dann kurz drauf zu viert, haben kurz geplaudert und sind dann unverrichteter Dinge nach Hause gefahren. Dies war für mich der Auslöser, mir nochmals intensiv Gedanken über den Zustand und die Zukunft der Gruppe zu machen … so wie ich sie mir bereits vor und insbesondere nach den Sommerferien gemacht habe. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen: So kann es leider nicht weitergehen.
Die Teilnehmerzahlen sind leider zuletzt sehr gering gewesen. Einige von Euch habe ich seit Wochen, andere seit Monaten nicht mehr gesehen. Wieder andere kommen allwöchentlich und erleben, wie wir jedes Stück immer und immer wieder wie zum ersten Mal spielen, weil immer wieder jemand dabei ist, der an den vorangegangenen Abenden nicht teilgenommen hat. Das ist für einige, besonders aber für mich, sehr demotivierend. Als Ensemble hat es zuletzt keinerlei Fortschritte, wohl aber Rückschritte gegeben.
Urlaub, noch ein Urlaub, Krankheit, andere Termine, Kinderbetreuungs-Notstand – all diese Gründe für Absagen sind vollends verständlich und mindestens so nachvollziehbar wie meine regelmäßige Absage wegen der Arbeit. Gegen keinen von ihnen ist irgend etwas einzuwenden. Jedoch kommen die Absagen dienstagnachmittags stets so geballt, dass ein spaßbetonter Spielbetrieb kaum aufrecht zu erhalten ist. Und genau darum ging es mir.
Ich habe mich in den letzten Jahren immer als eine Art Motor verstanden, ohne den die musikalische Reise nicht möglich ist. Wenn jedesmal ein anderer Teil der Kutsche fehlt, funktioniert sie aber auch nicht.
Fünfeinhalb Jahre habe ich die Gruppe nun geleitet. Wenn ich dem einen oder anderen die Tür zur Musik ein Stück weit aufstoßen konnte, war mir dies eine große Freude. Wenn ich dies in Zukunft nicht mehr machen werde, dann denkt daran: Die Tür ist nicht zu. Mit der Ukulele habt Ihr einen Fuß in der Tür, das Internet ist voll an Anregungen, Tutorials, Lernmaterialien und Transkriptionen.
Ich für meinen Teil werde auch in Zukunft weiter Musik machen wollen. In welcher Form, das wird sich zeigen. Ich hoffe, Ihr macht es genau so.
Ich möchte Euch aber auf jeden Falle für Euer Dabeisein danken, besonders denen, die von Anfang an dabei gewesen sind, besonders Norbert, bei dem dies fünf  Jahre lang Dienstag für Dienstag mit einem langen Anfahrtsweg verbunden war. Das hat mich stets sehr gerührt. Aber auch den „Neulingen“ von vor zwei Jahren, die den Mut hatten, etwa Neues anzufangen.
Ich werde die gemeinsamen, leisen, lauten, liedhaften und rockigen Abende vermissen. Die Art und Weise, wie aus einer Handvoll seltsamer Akkorde dann doch meistens ein Lied entstanden ist. Aber das Liederbuch bleibt mir und einem jeden von Euch erhalten. Macht was draus!
Das also war's. Protest wird mich freuen – aber wohl nicht umstimmen. Nehmt's gelassen, spielt ein Lied. In diesem Sinne:

Oh, [C] I like ukuleles, they [D7] always make you smile.
What [G7] ever trouble comes your way,
it’ll [C] be O [Gdim] Kay in a [Dm] little while. [G7]

Andreas

P.S.: Leider fällt drum auch die heutige Sitzung aus. P.P.S.: Bleibt nun leider die Frage, was mit dem Geld geschieht, das sich in der Gruppenkasse befindet. Er beträgt gerade etwa 300 Euro und stammt zum großen Teil „aus alten Tagen“, als wir noch eine große Gruppe waren – was eine Rückzahlung problematisiert. Ich hatte bei der ganzen Sache niemals finanzielle Ambitionen und überlege, dieses Geld zu spenden. Grundschule oder „Ärzte ohne Grenzen“? Für Vorschläge bin ich aufgeschlossen.

Das Original:

Das Tutorial (Uketeacher):

Die Akkorde:

ukulele_and_chill.pdf
File Size:	327 kb
File Type:	pdf

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